Am Nachmittag des 9. November 2023 war in der Weimarer Innenstadt aus verschiedenen Richtungen Chormusik zu hören. Der Auftakt der Gedenkveranstaltung fand in der Novemberdämmerung um 16:30 Uhr am Marstall statt und wurde durch die Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde durch Text und Musik gestaltet.
Von dort schwärmten die Teilnehmenden der Veranstaltung in verschiedene Richtungen aus und fanden sich zum dezentralen und musikalischen Gedenken an acht verschiedenen Stolpersteinen ein. Sieben Chöre aus Weimar und eine digitale Soundgruppe boten eigens einstudierte oder Repertoire-Stücke dar. An jedem Stolperstein wurde ein Wortbeitrag über den Ort und ihre ehemaligen jüdischen Bewohner vorgetragen, Kerzen angezündet, die Stolpersteine geputzt und Blumen niedergelegt. In der Teichgasse 6 wurde an Hedwig Hetemann und Johanna Straubing erinnert; in der Wielandstraße 2 wurde der Geschwister Kahn gedacht; in der Luthergasse 1 Kurt und Peter Sachs; am Brühl 6 der Familien Apper, Ortweiler und Wolff; in der Schillerstraße 17 der Familie Berlowitz; in der Hummelstraße 3 Martha Kreiß; in der Steubenstraße 19 Gustav Lewin und in der Marienstraße 16 Eduard, Ernst und Wolfgang Rosé.
Um 17:30 Uhr fand dann das gemeinsame Gedenken auf dem zentralen Theaterplatz statt. Dort fanden sich alle Chöre sowie Passant:innen – insgesamt mehrere Hundert Menschen – ein, um nach einer Ansprache von Jens-Christian Wagner, Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, noch einmal gemeinsam das Stück »Dos Kelbl« zu singen. Liedblätter wurden verteilt, sodass auch das Laufpublikum einstimmen konnte.
Wir danken allen Mitwirkenden für die rege Beteiligung.
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